Das Holzland Europas
Deutschland gilt allgemein als arm an Rohstoffen. Doch in einem überflügelt es alle anderen Länder Europas: in seinen enormen Vorräten am Rohstoff Holz. Bayern ist das mit Abstand holzreichste Bundesland Deutschlands. Jede Sekunde wächst allein in Bayern 1 Kubikmeter Holz zu, das sind 30 Millionen Kubikmeter jedes Jahr. Nur zwei Drittel davon werden gegenwärtig jährlich geerntet.
Holz als regionaler Wirtschaftsfaktor
Der Landkreis Nürnberger Land ist mit fast 50% Waldfläche einer der waldreichsten in Bayern. Bedeutende Holzvorräte stehen hier also direkt vor der Haustür. Neben Fichte, Kiefer, Buche und Eiche in allen Dimensionen und Qualitäten – vom Brennholz bis zu hochwertigem Schneideholz – kommen auch Lärche und Douglasie, die z.B. im Holzhausbau gerne verwendet wird, und Besonderheiten wie die Elsbeere für hochwertige Möbel vor.
Ein paar beeindruckende Zahlen
Allein aus dem jährlichen Holzzuwachs rund um Hersbruck, Altdorf und Lauf könnten rund 2.000 Holzhäuser gebaut werden, das wären über 5 Häuser pro Tag, denn Holz wächst auch an Sonn- und Feiertagen. Darüber hinaus fällt in den Wäldern und bei der Verarbeitung von Holz in den Sägewerken eine energetisch nutzbare Wald- und Sägerestholzmenge von ca. 180.000 t pro Jahr an. Damit könnte man z.B. für rund 22.000 Haushalte Strom erzeugen und zusätzlich durch die bei der Stromerzeugung entstehende nutzbare Wärme weitere 25,5 Mio l Heizöl sparen.
Das Prinzip der Nachhaltigkeit
Das Prinzip der Nachhaltigkeit wurde in der heimischen Forstwirtschaft entwickelt und hat eine über zweihundertjährige Tradition. Nachhaltigkeit bedeutet, daß immer nur soviel Holz genutzt wird, wie gleichzeitig nachwächst. Somit ist gewährleistet, daß jede Generation dieselben Leistungen des Waldes, wie Holz, Erholung und Schutzfunktionen für Boden, Wasser und Luft, erhält.
Die Folge ist eine seit zweihundert Jahren nahezu unveränderte Waldfläche in Deutschland, in den letzten 50 Jahren hat die Waldfläche bundesweit sogar zugenommen. Dieses Prinzip der Nachhaltigkeit war die zentrale Forderung der UN-Umweltkonferenz 1992 in Rio de Janeiro. Nachhaltiges Wirtschaften findet seither zunehmend auch in anderen Bereichen Einzug.
Jeder Einkauf, jede Verwendung von heimischen Holz hat positive Auswirkungen auf die Arbeit der Waldbauern, der holzverarbeitenden Unternehmen, der Ingenieurbüros und Installateure, beeinflußt die regionale Wertschöpfung und Innovationsfähigkeit, schafft regionale Arbeitsplätze, ist ein aktiver und bedeutender Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz unserer Region, ist ein wesentlicher Baustein zur Erreichung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Ziele der Agenda 21 und trägt zur nachhaltigen Nutzung unserer heimischen Wälder bei.